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Der besondere Patient – „Amani“

Der 12-jährige Border Collie-Rüde Amani wurde uns vorgestellt, da den Besitzern aufgefallen war, dass er in letzter Zeit ruhiger und nicht ganz er selbst war.
 
Zum Glück führten sie dies nicht einfach nur auf sein Alter zurück und beließen es dabei. Die klinische Untersuchung verlief unauffällig, woraufhin wir eine Blutuntersuchung durchführten. Dabei fiel auf, dass sein Eiweißwert erniedrigt war und auch eine Entzündung war zu sehen. Deshalb machten wir eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes.
 
 
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Direkt vor der Harnblase war eine inhomogene Masse zu sehen (blauer Pfeil), die am ehesten der Milz zuzuordnen war. Da die Masse bereits sehr groß war, war eine eindeutige Organzugehörigkeit jedoch nicht sicher möglich.

Kurzentschlossen entschieden sich die Besitzer für eine Operation.

In der Operation zeigte sich, dass die Masse tatsächlich vom Milzschwanz ausging und bereits oberflächlich eingerissen war. Die Entfernung der Milz führten wir mit äußerster Vorsicht durch, damit es nicht zu einer Blutung kam. Dank unseres bipolaren chirurgischen Verödungsgeräts war die Operation bereits nach 30 Minuten abgeschlossen.

 

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Amani wurde wach und wurde mit Schmerzmittel nach Hause entlassen. Nun hieß es abwarten, da der Befund des Pathologen etwa eine Woche brauchen würde.

Dann kam endlich das Ergebnis: Zum Glück handelte es sich lediglich um einen Altersknoten.

Wir hatten Amani also mit der Operation geheilt. Ohne die zeitnahe Operation wäre er bald daran verblutet.

Wir freuen uns mit den Besitzern über den guten Befund und wünschen Amani alles Gute!


 

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Der besondere Patient – „Keanu“

Kürzlich wurde uns „Keanu“, ein vierjähriger Maine Coon Kater, vorgestellt. Er hatte am selben Tag aufgehört zu fressen, einmal erbrochen und fühlte sich nicht wohl. 

Trotz einer initialen Behandlung mit einem Mittel gegen Übelkeit und Infusion verschlechterte sich sein Zustand. Er war apathisch und wollte weiterhin nichts zu sich nehmen.

Die klinische Untersuchung zeigte, dass er ausgetrocknet und sein Bauch schmerzhaft war. Im Ultraschall zeigte sich, dass er an einer Einstülpung des Darmes litt.
 
 
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Dies ist eine seltene Erkrankung, häufig sind Maine Coon Katzen betroffen. Dabei stülpt sich der Dünndarm wie ein Strumpf in sich selbst hinein (blauer Pfeil) und bewirkt dadurch einen Darmverschluss. Die Ursache bleibt häufig ungeklärt. Parasiten, Darmentzündung und Tumore können Auslöser sein.

 

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Keanu wurde notoperiert.

Ohne eine umgehende Operation verläuft der Darmverschluss tödlich. Der betroffene Darmabschnitt konnte nur noch entfernt werden, da er nicht mehr richtig durchblutet war. Die beiden Darmenden wurden sorgfältig miteinander vernäht und die Naht auf Dichtigkeit kontrolliert.

 

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Nach der Operation erholte sich Keanu schnell. Noch am selben Abend wollte er bereits wieder fressen.
 
 
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Nach zehn Tagen konnten wir die Fäden ziehen und Keanu entlassen. Hoffentlich hat er noch sechs Katzenleben übrig!

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Die besondere Patientin – „Chichi“

Chichi, eine 12-jährige Jack-Russel-Terrier Dame, wurde uns vorgestellt, da sie seit mehreren Wochen Probleme beim Urinabsatz zeigte und außerdem einen merkwürdigen Gang in der Hinterhand zeigte. Nun konnte sie kaum noch Urin lassen.

Bei der klinischen Untersuchung fiel ein Scheidentumor auf, der sich bereits vorwölbte und leicht blutete. Er war bereits so groß, dass er auf die Mündung der Harnröhre drückte und so die Urinabsatzbeschwerden und Gangauffälligkeiten verursachte.

Eine Blutuntersuchung zeigte, dass die Nierenwerte bereits erhöht waren. Nun war klar: Chichi muss schnell geholfen werden. Sie wurde in Vollnarkose von uns operiert. Ein Dammschnitt war nötig, um den gut walnussgroßen Tumor überhaupt vollständig vorlagern zu können. 
 
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Zur besseren Übersicht und Schonung der Harnröhre wurde ein Harnkatheter gelegt. Dank unseres fortschrittlichen, bipolaren Elektrochirurgiegeräts konnten wir den Tumor schnell ohne größere Blutungen entfernen. Der Dammschnitt wurde vernäht und Chichi kam schnell wieder zu sich. 

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Was für eine Erleichterung wieder Urin lassen zu können!

Die Wunde verheilte komplikationsfrei und der Pathologe hatte gute Nachrichten: Es handelte sich um einen gutartigen Tumor, den wir im Gesunden entfernt haben.

Vaginaltumore bei Hündinnen sind relativ selten. Es sind vor allem ältere, unkastrierte Hündin betroffen. Meist handelt es sich um gutartige Tumore, aber auch bösartige Formen kommen vor. Symptome sind Scheidenausfluss, Belecken der Vulva, vermehrter Urinabsatz und blutiger Urin.

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Chichi ist geheilt und hat hoffentlich noch viele schöne Jahre vor sich…
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Die besondere Patientin – „Emma“

Die kleine, 3-jährige Havaneser „Emma“ wurde uns vorgestellt, da sie nicht fressen wollte, erbrochen hatte und innerhalb einer Woche stark abgenommen hatte. Außerdem war sie apathisch und schlief viel.
 
Die beschriebenen Symptome waren unspezifisch und die klinische Untersuchung unauffällig, außer dass sie etwas ausgetrocknet war.

Da ihr Zustand sich unter symptomatischer Therapie nicht besserte, leiteten wir Diagnostik ein. Eine Blutuntersuchung ergab eine auffällige Verschiebung der Elektrolyte. Das Natrium-Kalium-Verhältnis war erniedrigt.

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Im Ultraschall zeigten sich beide Nebennieren sehr klein:

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Dadurch ergab sich der Verdacht auf die seltene Erkrankung Morbus Addison. 

Wir führten einen Stimulationstest zur Bestätigung der Verdachtsdiagnose durch.


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Die Nebennieren waren trotz Gabe eines stimulierenden Hormons nicht in der Lage, ausreichend Kortisol zu bilden (<0,2 bedeutet nicht messbar niedrig).

Was ist also die Ursache der Addison Krankheit?  
Die Nebennieren sind zwei kleine Drüsen in der Nähe der Nieren. Sie bilden wichtige Hormone wie Cortisol und Aldosteron. Die Ursache der Erkrankung können Autoimmunkrankheiten, Tumoren, Verletzungen, Arzneimittelnebenwirkungen, Infektionen oder Entzündungen sein. Folglich werden Cortisol und meist auch Aldosteron nicht ausreichend produziert. Diese Hormone sind lebenswichtig für den Stoffwechsel, die Aufrechterhaltung des Blutdrucks, den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt sowie für die Reaktion auf Stress. Wenn der Hund diese Hormone nicht ausreichend produziert, erkrankt er. Sehr niedrige Hormonspiegel sind lebensbedrohlich.  

Glücklicherweise ist die Erkrankung behandelbar.
Emma muss nun lebenslang etwa monatlich eine Spritze erhalten und täglich Kortison-Tabletten sowie regelmäßige Kontrolltermine wahrnehmen. Damit kann sie ein schönes und langes Hundeleben führen…

 

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Der besondere Patient – „Der Fritz“

Der acht Wochen alte Welpe Fritz war im August mit einer Analstenose unser Sorgenkind. 
 
Fritz wurde uns wegen Beschwerden beim Kotabsatz vorgestellt. Trotz starkem Kotdrangs konnte er immer nur sehr kleine Mengen flüssigen Kots absetzen. Er fraß aber normal, war munter und entwickelte sich wie seine Geschwister.

Bei der klinischen Untersuchung wurde direkt eine Verschmutzung mit Kot sowie eine Schwellung am Po sichtbar. Der Anus war so klein, dass kaum ein Fieberthermometer hineinpasste. Wie sollte also eine normale „Wurst“ hindurch passen?

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Schnell war klar: Fritz muss schnell geholfen werden, da er so nicht lange würde überleben können. Langfristig würde ein lebensbedrohlicher Darmverschluss entstehen.

Zunächst wurden Röntgenbilder in zwei Ebenen angefertigt, um zu beurteilen, ob noch weitere Probleme vorlagen. Glücklicherweise zeigte sich, dass lediglich eine Weichteilengstelle bestand (blauer Pfeil) mit dahinter angeschopptem Kot (blauer Kreis), Darm und Becken aber normal ausgebildet waren.

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Bei einem zu eng angelegtem Anus spricht man von einer Atresia ani, auch Analstenose, wobei es sich um eine äußerst seltene angeborene Missbildung handelt.

Um dem Kleinen helfen zu können, war eine Vollnarkose notwendig. Er erhielt einen Venenzugang, wurde intubiert, erhielt eine Dauertropfinfusion und wurde an die Überwachung angeschlossen. Zusätzlich erhielt er ein starkes intravenöses Schmerzmittel, da Eingriffe am Anus sehr schmerzhaft sind.

Zunächst dehnten wir vorsichtig mit konischen Instrumenten, Gleitcreme und viel Geduld den Anus so lange bis ein Schlauch hineinpasste. In den Schlauch integriert befand sich ein aufblasbarer Ballon. Dieser wurde mittels Spritze so aufgeblasen, dass der Analring einriß, was mit einer kleinen Blutung einherging. Sofort danach war eine rektale Untersuchung mittels kleinem Finger problemlos möglich.

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Direkt nach dem Aufwachen nahm Fritz schon wieder dankbar Leckerlis an und tollte durch die Praxis. Allerdings musste die Behandlung noch einmal wiederholt werden bis die Öffnung groß genug war.

Nun kann er ein ganz normales Hundeleben führen.

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